Know-How

28. Mai 2022

Google Universal Analytics gibt es bald nicht mehr – steigen Sie um auf Google Analytics 4

Seit letztem Monat ist es in aller Munde: Google Analytics, wie wir es kennen, wird es ab Juli 2023 nicht mehr geben. Doch was bedeutet das konkret? In diesem Beitrag erfahren Sie, was die Auswirkungen des Wechsels sind.
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Universal Analytics wird durch Google Analytics 4 ersetzt

So viel wissen wir alle: Google Analytics 4 ist schon seit Herbst 2020 im Einsatz. Doch was heisst das genau? Ab dem 1. Juli 2023 werden keine Daten mehr mit Universal Analytics erfasst. Daten, die zuvor erfasst wurden, bleiben zwar erhalten – jedoch nicht für immer, sondern zunächst für ca. sechs Monate. Wann genau die Daten ganz verschwinden, teilt Google zu einem späteren Zeitpunkt mit. Aus diesem Grund empfiehlt der Tech-Riese, alle relevanten Datensätze im Voraus zu exportieren. Wie Friendly anmerkt, sollte dies möglichst zeitnah geschehen, damit wichtige Daten wie etwa Jahresvergleiche erhalten bleiben.

Wie weiss ich, ob mich diese Änderung überhaupt betrifft?

Darauf liefert Google eine klare Antwort: Alle Properties, die nach dem 14. Oktober 2020 erstellt wurden, sind von dieser Änderung nicht betroffen, sofern nicht manuell die Erstellung eines Universal Analytics Kontos forciert wurde. Alle Konten, die vor dem 14. Oktober 2020 erstellt wurden, verwenden noch Universal Analytics und nicht Google Analytics 4. Hier können Sie sich vergewissern, welche Version Ihr Konto verwendet.

Welche Funktionen hat Google Analytics 4, die Universal Analytics nicht hat? Quelle: Google

Machine Learning

Dank Machine Learning erkennt das neue Analytics automatisch wichtige Trends in den Daten und weist auf sie hin – zum Beispiel auf Produkte, die aufgrund neuer Kundenbedürfnisse eine steigende Nachfrage verzeichnen. Es hilft sogar dabei, zukünftige Handlungen Ihrer Kund:innen vorherzusehen. So berechnet es etwa die Abwanderungswahrscheinlichkeit, damit Sie auch bei knappen Marketingbudgets effizienter in die Kundenbindung investieren können. Weitere Metriken, wie etwa der potenzielle Umsatz, der mit einem Produkt erzielt werden kann, werden zudem automatisch berechnet.

Die Verknüpfung mit Google Ads ist jetzt noch effizienter: So können nun Zielgruppen erstellt werden, mit welchen Sie Ihren Kund:innen relevantere und hilfreichere Erlebnisse bieten können – unabhängig davon, wo sie mit Ihrem Unternehmen interagieren.

Kundenzentriert statt Plattformenzentriert

Statt einer nach Geräten oder Plattformen segmentierten Messung bietet Google Analytics 4 eine kundenorientierte Messung. Dadurch erhalten Sie einen umfassenderen Überblick darüber, wie Ihre Kund:innen mit Ihrem Unternehmen interagieren. Zum Beispiel können Sie sehen, wie Kund:innen Ihr Unternehmen zunächst über eine Anzeige im Internet entdecken, später Ihre App installieren und über ebendiese einkaufen. 

Sie gewinnen ausserdem ein besseres Verständnis Ihrer Kund:innen über den gesamten Kundenlebenszyklus hinweg – von der Akquisition über die Konversion bis hin zur Kundenbindung. Dies ist entscheidend, da sich die Bedürfnisse und Anforderungen Ihrer Zielgruppen schnell ändern und Sie in Echtzeit Entscheidungen treffen müssen, um neue Kund:innen gewinnen und halten zu können. Auf der Grundlage von Nutzerfeedbacks hat Google das Reporting vereinfacht und neu strukturiert, damit Nutzer:innen intuitiv Einblicke in die für sie relevanten Phasen der Customer Journey erhalten. So kann man beispielsweise im Bericht zur Benutzerakquise sehen, über welche Kanäle neue Kund:innen gewonnen werden und dann die Berichte zur Kundenbindung nutzen, um zu verstehen, wie Kund:innen mit welchen Inhalten interagieren und ob sie nach der Konversion auch wirklich bei einem bestimmten Unternehmen bleiben.

Neues Datenmodell

Das Datenmodell von Google Analytics 4 basiert nur auf Events. Dadurch ist es flexibler als Google Universal Analytics, da Nutzer:innen Parameter selber definieren können und nicht durch die drei Event-Parameter (Kategorie, Aktion, Label) von Universal Analytics eingeschränkt sind. Vorbereitung und Setup sind im Vergleich jedoch zeitintensiver, da kein Setup vorgegeben wird.

Basis-Setup mit automatischen erweiterten Ereignissen (Click, Download, Scroll, usw.)

Das Basis-Setup von Google Analytics 4 bietet bereits einige erweiterte Events. So werden nicht nur Seitenaufrufe mit dem Basis-Setup abgedeckt, sondern auch automatisch erkannte Ereignisse wie File-Downloads, Scrolltiefe, usw.

Ausschluss interner Traffic 

GA4 ermöglicht wieder den Ausschluss einzelner IPs trotz Anonymisierung. Die IP wird dabei vor dem Senden an Google Analytics ausgelesen und ggf. mit einem Parameter versehen, bevor die anonymisierte IP an Google übergeben wird. So können wieder einzelne IPs ausgefiltert werden und nicht wie bis jetzt in Universal Analytics bei aktivierter IP-Anonymisierung nur ganze IP-Ranges.

Keine Views, weniger vorgefertigte Berichte und Explore-Berichte

Google Analytics 4 bringt einige grundlegende Änderungen mit sich. So gibt es keine Möglichkeit mehr, einzelne Views (Datenansichten) anzulegen und diese unterschiedlich zu filtern. Ausserdem sind, begründet durch das flexiblere Aufsetzen der Datenstruktur, weniger vordefinierte Berichte vorhanden. Mit den neuen Explore-Berichten lassen sich eigene Berichte jedoch relativ simpel erstellen.

Conversions mit einem Klick

Conversions lassen sich in Google Analytics 4 mit einem Klick aktivieren oder deaktivieren. Dies ist besonders nützlich bei kurzfristigen Conversions, die nur über einen kurzen Zeitraum relevant sind (z.B. bei speziellen Aktionen, spontanen Events, etc.)

Hier bietet Google eine Anleitung, wie der Wechsel von Universal Analytics auf Analytics 4 gelingt.

Sie haben weitere Fragen zu Google Analytics oder datenbasiertem Vorgehen? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir beraten Sie gerne.